Erschreckend, wie schnell die Zeit vergangen ist. Nun ist das Schuljahr im ganzen ecuadorianischen Hochland vorbei und ich habe somit Ferien.
In einer grossen Elternversammlung wurde den Eltern offenbart, dass das auch bedeutet, dass ich mich schon von der Schule und der Gemeinder verabschiede. Voellig unvorbereitet sollte ich dann auch noch ein paar Worte an die Eltern richten, in denen ich mich vorallem dafuer bedankt habe, dass man mich so herzlich in der Schule und der Gemeinde aufgenommen hat, dass die Eltern und Lehrer sich immer ein wenig um mich gesorgt haben undundund... Anschliessend gab es noch eine Abstimmung ob man einen kleinen Beitrag dafuer geben moechte, den Abschied von mir zu arrangieren (ein Geschenk).
Das hatte dann zur Folge, dass eine Abordnung der Lehrer mich nach Guano verschleppt hat, wo ich mir etwas aus einem Lederfabriksladen aussuchen sollte, das mir als Andenken gefiele. Ich entschied mich fuer eine Ledertasche und ueberzeugte meine Lehrer, dass es doch schoen waere sich seitens der Schule noch mit einer Kleinigkeit bei meiner Gastfamilie zu bedanken. Die Lehrer suchten daraufhin einen kleinen Geldbeutel fuer meinen Gastvater und einige dekorative Kuechen-Utensilien fuer meine Gastmutter heraus.
Mein letzter Tag in der Schule, bzw. die Verabschiedung lief etwas unkoordiniert:
Schon am Vorabend konnte mir keiner richtig sagen, ob ich jetzt meine Gastmutter einladen soll und zu welcher Uhrzeit und wie der Nachmittag gedacht waere, von dem ich schon wusste, dass die Lehrer noch eine Mahlzeit in Riobamba geplant hatten.
Und auch das eigentliche Programm war untypischer Weise gar nicht geplant, jeder Lehrer, der Lust hatte, ergriff kurz das Wort um sich bei mir zu bedanken, mir viel Glueck zu wuenschen. Marcelo T., mit dem ich am besten von den Lehrern klarkam, erklaerte den Kindern, dass ich versprochen habe, sobald ich mit meinem Studium fertig bin, auf Besuch vorbei zu kommen und zu sehen, wie es ihnen geht (was auch in etwa der Wahrheit entspricht - aber man weiss ja nie, was das Leben so mit einem vorhat).
Auch meine Gastmutter bedankte sich noch - fast unter Traenen - bei mir fuer die schoene Zeit, bei Sonia, dass sie mich ausgerechnet dieser Familie anvertrauen wollte.
Nachdem die Lehrer mit ihrem Programm fertig waren, fand ich mich ploetzlich von einer riesen Horde Kinder umzingelt, die der Meinung waren mich herumtragen zu muessen. Nach kurzer Diskussion, dass sie das niee schaffen wuerden, fand ich mich "gefaellt" auf bestimmt 40 Kinderhaenden wieder, die mich 2 Runden ueber den Sportplatz trugen:
Von No te vayas |
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