Herzlich Willkommen

Hola!

Ich heiße Denis Kirchhübel und möchte euch auf dieser Seite über Projekte, die ich im Lauf meines Jahres als Freiwilliger in Ecuador durchgeführt habe, berichten.

Dank des Projektes "weltwärts" des BMZ habe ich die Gelegenheit bekommen von August 2009 bis zum August 2010 ein Jahr in Ecuador die Kultur und die Menschen kennen zu lernen und meinen kleinen Beitrag zur interkulturellen Zusammenarbeit zu leisten.
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12. Februar 2010

Carnaval

"Jueguemos Carnaval" - Lass uns Karneval spielen.
Wie oft habe ich diesen Satz wohl in den letzten Tagen gehört?

Aber von vorn:
Vorallem von den Indigenas der Sierra wird Karneval sehr feuchtfröhlich gefeiert, weil auf die gleiche Zeit ein altes Ritual ihrer Kultur fällt. Hintergrund ist, dass normalerweise zu dieser Zeit schon beinahe alle angebauten Produkte recht weit gewachsen sind und jetzt die Freude darüber ausgedrückt wird, dass alles gut gedeiht/gediehen ist.
Im Moment scheint es zwar gerade erst anzufangen genügend zu regnen und die Pflanzen, die eigentlich schon mindestens Hüft hoch sein sollten, wie das Quinua oder die Abas meiner Gastfamilie krepeln noch irgendwo zwischen Knöchel und Knie herum, aber dennoch wird fleissig gefeiert und "gespielt".

Die verständlicherweise ins Besondere bei den Kindern beliebte Tradition ist, sich gegenseitgig, bzw. alle die in Reichweite kommen, mit Wasser, Mehl oder anderen Pulvern oder Schaum (erinnert etwas an Schaumreiniger, brennt aber zum Glück nicht so sehr) einzusauen.
Das Ganze haben die Kinderchen, dank des grossen Angebotes an Wasserbomben im Schulkiosk und einer Sitzung der Lehrer mit den Supervisoren schon mal am Mittwoch angefangen.
In Massen umringten sie die Wasserhähne auf dem Pausenhof, tricksten mich, Don Segundo und die Hausmeisterin Doña Paty wiederholt aus, um den Haupthahn wieder zu öffnen, und verfolgten sich mit Luftballons voll Wasser oder Wasserbomben, in Ausnahmen auch Spritzpistolen.

Donnerstag wurde das viele Wasser, dank besserer Aufsicht ein wenig durch die verschiedensten Pulversubstanzen (Mehl, Gries, Talg) abgelöst und heute kam schliesslich alles zusammen und ab der Hälfte der Pause hielten sich auch die Lehrer nicht mehr zurück und es gab ein ausgelassenes Gefecht, dem nur die wenigen entgingen, die sich in ihren Klassenräumen verschanzt hielten, sei es wegen Krankheit oder einfach aus zu geringem Interesse am allgemeinen Aufruhr.

Obwohl sich die Sonne den ganzen Tag kaum blicken liess, hielten alle noch so durchnässten Schüler richtig gut durch und drängten erst eine Viertelstunde vor Schulschluss gegen das Tor an um schnell - bevor die Colegioschüler auf der Strasse sein würden - den Weg zu trockener Kleidung anzutreten.
Unter den Lehrern wurde ausserdem der Tag der Liebe und Freundschaft (ich schätze das ist der anstehende Valentinstag) mit einem kleinen Festmahl begangen.
Karneval

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