Heiligabend und den 25.12. verbrachte ich mit meiner Gastfamilie in Columbe und es war echt schön oder bessergesagt interessant:
Am 24.12. führte ich als ja bereits erprobter Weihnachtsmann ein bisschen Bescherung durch und alle waren so gerührt, dass die Jungs mich glaube ich zum ersten Mal richtig gedrückt haben und mein Gastvater mit Tränen in den Augen tausendfachen Dank darüber äusserte, dass sie diese einmalige Chance haben, mich aufnehmen zu dürfen. Danach wurden noch 16 Cuys "geschlachtet" (also ich war nur beim Töten und Enthaaren dabei, aber das hat mir ehrlich schon gereicht, mit Rücksicht auf die Haustierliebhaber lass ich mich jetzt nicht in Details aus).
Am Nächsten morgen wurde auch noch der Hahn seinen Kopf kürzer gemacht und den gab es dann in der Suppe, ausserdem erklärte ich meinem Gastvater und Jaime, wie man Uno spielt und später nachmittags spielte ich mit allen Jungs ein paar Runden, was ihnen schon recht viel Spass bereitete und im Gegensatz zu den Abenteuern, die mir andere über Gastgeschwister und Uno erzählen konnten, verstand es meine Familie auch recht schnell.
Am Samstag hiess es 4:20 Uhr aufstehen und Tasche einräumen um gegen 6:00 Uhr in Riobamba in der Wohnung zu sein und mein Zeug einzuräumen, was ich mit zum Besuch bei meinem Gastonkel in Quito und anschliessend zum Silvesterurlaub an der Küste brauchte.
7:30 Uhr traf ich mich dann mit meinen Gasteltern und Ruben nach Quito, wo wir gegen 11 Uhr aufschlugen.
Dort waren auch gleich alle Frauen der Familie (Schwester und Schwägerin meines Gastvaters) sowie der Nachbarschaft fleissig mit kochen und braten für das Abendliche Festmahl zu Ehren des Jesuskindes der Nachbarschaft. Schliesslich war dieses meinem Gastonkel anvertraut und er hatte also auch das Kind in die Kirche zu tragen um es weihen zu lassen, wozu wir einmal quer durch Quito mussten, weil keine andere Kirche in der Nähe eine Messe abhielt. (Rückfahrt auf dem Pickup, bei Nieselregen inklusive)
Von Misa en Quito |
Die versammelte Kleinnachbarschaft (insgesamt 8 Leute) Lies sich dann von 2 grossen Boxen in dem doch nicht soo grossen Raum beschallen, trank fleissig Kartonwein und schlug sich die Bäuche voll (bzw. die Tüten, weil sich grossteils keinen Hunger hatten.) Ich gesellte mich dann noch ein bisschen zu den Kindern, die sich vom Fernseher fesseln liessen und ging dann gegen Mitternacht auch schon ins Bett, weil ich am nächsten Morgen auch nicht allzu spät an die Küste aufbrechen wollte.
Wie ich am Sonntag Früh erfuhr, hatten die Herren der Runde gegen 3 Uhr nachts noch den richtigen Alkohol (Puro genannt) besorgt und sind wohl erst halb 4 ins Bett gekommen, weswegen mein Gastonkel (der Hausherr also) auch gegen 8 noch im Koma lag, als ich mich verabschiedete, und allen ein Stückchen Stollen hinterliess, zusammen mit ein paar Lebkuchenherzen.
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