Herzlich Willkommen

Hola!

Ich heiße Denis Kirchhübel und möchte euch auf dieser Seite über Projekte, die ich im Lauf meines Jahres als Freiwilliger in Ecuador durchgeführt habe, berichten.

Dank des Projektes "weltwärts" des BMZ habe ich die Gelegenheit bekommen von August 2009 bis zum August 2010 ein Jahr in Ecuador die Kultur und die Menschen kennen zu lernen und meinen kleinen Beitrag zur interkulturellen Zusammenarbeit zu leisten.
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5. Oktober 2009

Previously in Ecuador

Hallo erstmal und ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich länger nichts von mir lesen lassen habe...

Also fangen wir mal beim vorletzten Wochenende an:

Am Freitag hatten wir Riobambeños uns ja alle zu Ehren unserer Abuelita (Großmütterchen) Anne freigenommen und waren deshalb schon gegen Donnerstag Mittag wieder alle zu Hause (in den Schulen wurde wenn überhaupt eh nur auf Sparflamme gearbeitet). Nachdem wir dann alle unsere Heimatkontakte ein wenig gepfleg hatten, brachen wir gegen 16:00 nach Guayaquil auf, von wo aus wir laut Terminal-Informationsmensch noch in der Nacht nach Puerto Lopez in der Provinz Manabi aufbrechen wollten.

Warum ausgerechnet dahin?
Ganz einfach... Manabi besitzt neben einem Nationalpark auf dem Festland auch die Isla de la Plata (Insel des Silbers) die auch als Galapagos für Arme bekannt ist. UND man kann dort mit etwas Glück bis ende September Buckelwale beobachten die jedes Jahr zur Paarungszeit in diese Gegend kommen und danach wieder in die Antarktis zurückkehren.

Nach überraschend langer Busfahrt von 5 1/2 Stunden kamen wir dann in der Metropole Guayaquil an, und fanden uns in einem gigantischen Busterminal wieder, dem selbst das neue Terminal Quitumbe in Quito nicht das Wasser reichen kann. (Es lässt glaube ich sogar den Flughafen in Quito blass werden... aber egal)
Dort durften wir dann mit Begeisterung feststellen, dass es (beinahe wider Erwarten) keine Busse mehr nach Puerto Lopez gab, was uns eigentlich nur mäßig traurig stimmte, da wir ja (dachten wir) den Großteil der Strecke schon hinter uns hatten und dann am nächsten morgen zeitig (damit waren widerum nicht alle einverstanden :D ) weiterfahren könnten.
Den Reiseführer verfluchend, dass er nur 20 $ Hotels in der Stadt kennt, machten wir uns kurz nach preiswerteren (man kann schon sagen billigen) Unterkünften schlau und ließen uns von Taxi dorthin befördern.
Unsere Absteige für die Nacht sollte dann ein Hostal (oder Hotel? Es konnte sich nicht so richtig entscheiden) im hochgebauten Guayaquil sein, mit löchrigen Bettlaken und einem netten Gekko im Bad.. aber immerhin Farbfernseher - auf den wir dann zwar keine Lust mehr hatten. Und so schliefen wir in guter alter Flachzangenmanier gegen halb 11 ein, ohne Anne pünktlich zum Geburtstag zu gratulieren.
Am nächsten Morgen um 5 war Aufstehen angesagt und wir purzelten nach Beglückwünschungen unseres Geburtstagskindes gegen 6 ins Terminal, besorgten uns schonmal die Tickets nach Jipijapa (Hipihapa gesprochen) wo die ganzen Busse wohl eh vorbei müssten, weil der Ticketschalter für die Direktverbindung noch nicht arbeiten wollte. In der halben Stunde Wartezeit gab es ein bisschen Fastfood-Frühstück und dann saßen wir auch schon im Bus und bekamen beim Verlassen von Guayaquil einen Eindruck der gewaltigen Ausmaße der größten Stadt Ecuadors. Die Fahrt war von merklich anderem Klima geprägt und auch die Vegetation war total anders... zunächst auf jedenfall merklich grüner und mit vielmehr Palmen und allem.

In Puerto Lopez selbst bzw. eigentlich überall direkt an der Küste war alles eher grau und ziemlich traurig anzuschauen, weil es total vertrocknet ist und nur hin und wider ein etwas grünes Bäumchen das Bild erhellt. Und natürlich gibt es entlang der Strandpromenade einige Palmen. Der Ort selbst ist nicht besonders groß, hat aber einen ziemlich ausgedehnten Strand, der etwa 5 Straßenblocks lang von netten kleinen Bars gesäumt wird.

Gegen 11:00 morgens waren wir dann auch angekommen und haben uns mit den anderen im vorgebuchten Hostal getroffen, dass echt schöne Zimmer hat und eine Frühstückshütte auf Stelzen von der aus man unverstellten Blick auf das Meer hat. Der Rest dieses Freitags war dann Essen, quatschen, ins Wasser rennen und joa... abends in einer der gemütlichen Strandbars in Hängematten die Luft und Batidos (mehr oder weniger mit Milchshakes zu vergleichen und stets frisch aus der jeweils gewünschten Frucht gezaubert) genießen.
Dank unserer tanzenden Mädels (namentlich Annekatrin und Che) wurden wir dann noch von einer Gruppe einheimischer Jungs in eine Karaokebar geschleppt und etwas nach ein Uhr nachts sind wir dann auch langsam zurückgeschlendert (befreit von allem Misstrauen und Sorge, die 9 Jungs könnten uns 6 köpfiges Grüppchen ausrauben wollen).
Nebenbei hatte ich noch mit einem von denen ausgemacht, dass wir am nächsten abend gegen 6 das Motorrad seines Cousins für eine Weile haben könnten, damit ich Martin eine kleine Einführung ins Motorradfahren geben kann.
Dann bin ich noch kurz mit Annekatrin ins kühle Nass gehüpft und danach war friedliches schlafen unter Moskitonetzen und ohne Unmengen von Decken, die einen warm halten würden, angesagt.
Der nächste Tag begann mit einem netten Frühstück mit lecker Kaffee (oder Kakao, der am Vortag gemeiner Weise genau unter unserem Zimmer geröstet worden war) auf besagter Terasse und im Anschluss (natürlich nicht ohne ecuadorianische Verspätung) brachen wir von unserem Hostal zusammen mit unserem Guia (Reiseführer) Cherry und 4 anderen Deutschen zu unserem Schiff auf um zur Isla de la Plata zu fahren und hoffentlich auf dem Weg dahin noch Wale zu sehen.

Die Hoffnung auf Wale sollte nicht eintäuscht werden und wie ihr schon auf den Bildern im letzten Post sehen könnt, haben diese imposanten Tiere sich doch ab und an sehen lassen, schließlich hatten sich die Bootsführer reichlich Mühe gegeben, sie aufzuspüren... Ich konnte die Vorstellung, dass die Boote für die Wale wie die nervigen Hunde am Strand für uns seien, nicht unterdrücken.
Ein paar Zahlen, die ich mir behalten habe: Ein ausgewachsener Buckelwal ist mindestens 15 m lang, wiegt über 40 t und ernährt sich trotzdem nur von Plankton (einer beachtlichen Menge, derer ich mich leider nicht erinner). Die Kinder wiegen auch schon 2 t und werden mit 400 l Milch am Tag gesäugt (jetzt nicht verwundert sein, aber ja, Wale sind Säugetiere, nicht Fische ;) ). Die Details über die männlichen Tiere, die Cherry mit der größten Freude erzählt hat, lasse ich jetzt mal weg :)
Danach fuhren wir jedenfalls noch etwa 2 Stunden mit Vollgas übers mehr und die Mehrzahl der Gesichter hatte sich in der Zeit der weißen Bootslackierung angepasst.
Glücklich wieder Festland unter den Füßen zu haben landeten wir dann auf der "armen Galapagosinsel" die seit 2 (oder 5) Jahren keinen Regen mehr abbekommen hat, was mir sehr erstaunlich erscheint, zieht man in Betracht, dass die ganze Zeit, die wir dort und auch in Puerto Lopez waren, nicht einmal die Sonne zu sehen war und der Himmel sich durchgehend grau gab.
Während der 2,5 stündigen Wanderung über die leider sehr karge Insel konnten wir zahlreiche der berühmten Blaufußtölpel (patas azules oder blue footed boobies) sehen. Ansich wirklich witzige Tierchen, aber nach dem 20. Pärchen (ja sind ihr ganzes Leben mit genau einem Partner zusammen, der auch noch ihr Geschwist ist - es werden immer genau 2 Eier gelegt und das sind dann Schwester (schlüpft zuerst) und Bruder bzw. eben die lebenslangen Partner).
Dann gab es noch einige andere Sehvögel, eine Echse und eine Ratte hie und da zu entdecken aber im großen und ganzen hoffe ich, dass Galapagos mehr zu bieten hat und nicht so sehr von Trockenheit geplagt ist.
Dann kehrten wir zu unserem Boot zurück und fuhren in eine andere Bucht der Insel wo wir Gelegenheit zum Schnorcheln hatten... die Korallen an sich waren eher unlebendig und nicht so farbenfroh, wie ich gehofft hatte, aber es gab einige interessante Fische zu sehen.
Der Rückweg war dann wahrscheinlich der anstrengenste Teil des Tages und bis auf 2-3 Ausnahmen der Touristen eine knappe Angelegenheit, dass alle ihren Mittagssnack behalten haben. Am Ende ging es jedoch ganz gut aus und nach ein paar Minuten auf Festland hatten auch allmählich alle ihre Gesichtsfarbe wiedergewonnen.
Den Abend verbrachten wir dann mit einem Dresdner Studentenpärchen und einer anderen Freiwilligen, die in der Gegend arbeitet, in einer der Strandbars (der selben wie am Vorabend). Annekatrin und Che gingen dann noch in die Discothek, in die sich das ganze Volk des Ortes gestürzt hat.
Ich habe mich dann, nachdem wir am Rand des Ortes ein Walskelett bewundert hatten noch ein wenig an den Strand gesetzt und die Meerluft genossen und dann war der Tag auch irgendwann vorbei (erstaunlicher Weise erst gegen 1:30 Uhr oder so).
Am nächsten Morgen sind wir dann auch schon gegen 9:00 mit einer Motorrikscha (normale Taxen scheint es dort nicht zu geben) zu der Stelle, wo die Busse abfahren (Terminal möchte man es ja nun doch nicht gleich nennen :) ) und begaben uns wieder über Jipijapa zurück nach Guayaquil und schließlich auf den Weg nach Riobamba. Irgendwann im Dunkeln (ich glaube gegen 8 Uhr) waren wir dann am Terminal in Riobamba gelandet und ließen uns zur Wohnung bringen.

Philippa und Che hatten schon unterwegs bescheid bekommen, dass am Montag wohl keine Schule für sie sein werde und wohl auch die Carreteras (Hauptstraßen) wegen eines weiteren Streiks, diesmal von der Vereinigung der Indigenas (Das "g" wird wie das "ch"in Dach gesprochen ;) ), gesperrt werden würden. Als wir dann endlich angekommen waren rief ich unseren Herrn Jefe de Supervision an und der meinte, ich solle lieber zu Hause bleiben, da es etwas gefährlich werden könnte oder ich eventuell nicht ankomme, weil die Busse irgendwo festhängen.
Entsprechend verbrachten wir dann am Montag noch einen ruhigen Tag und ärgerten uns schon riesig, dass wir nicht am Meer geblieben waren, da ja nun eh Zwangsurlaub war... Am Abend besuchte uns noch Rieke, eine deutsche Freiwillige vom DED, die auch in Riobamba wohnt UND ... einen Laptop hier hat, so dass wir gemütlich pizzaessend einen Film zum Ausklang des Tages schauten.
Am Dienstag morgen wollte ich dann - nicht gleich ganz früh, weil mir am Vorabend Luz-Maria (Lehrerin meiner Schule) mitgeteilt hatte, dass sie (die Mehrzahl der Lehrer) nicht arbeiten würden - nach Columbe und musste feststellen, dass es nicht so einfach war einen Bus zu finden, an dem wenigens die richtige Richtung dran stand. Als ich dann entsprechende Busse fand, standen gleich alle, die bei meiner Gemeinde vorbeifahren würden, an einem Kreisverkehr in Riobamba versammelt und man erklärte mir, dass die Straße erst sehr weit außerhalb Riobambas wieder frei wäre und sie deshalb nicht durchkämen... Folglich war ich, wie die anderen auch, weiterhin gezwungen uns in Riobamba zu beschäftigen, was jetzt nicht gerade zur Stimmungsverbesserung beitrug.

Mittwoch schließlich legten wir alle fest, dass jetzt gefälligst die Straßen wieder offen sein sollten und brachen gleich ganz früh am Morgen - wie normalerweise Montags - auf. Damit war ich natürlich - ich hätte vorher darauf wetten können - als allererster des Schulpersonals da (Abgesehen, vom Schlüsselwart und Kioskmann Don Segundo) und stand von etwa 7:00 bis 7:25 alleine mit Don Segundo und einigen Schülern vor der Schule, bis dann auch der Computacions-Lehrer kam. Als dann aber zehn Minuten nach offiziellem Schulbeginn noch kein einziger Lehrer auftauchte, schloss Don Segundo die Schule wieder zu und Fabian (Compu-Lehrer) und ich gingen Richtung der Plaza von Columbe, von wo alle Busse aus Columbe abfahren. Und just in dem Moment, wo wir uns schon von einander verabschieden wollten, weil ich ja wenigens zu meiner Gastfamilie gehen wollte, kamen die Señoritas Sonia und Maira und sammelten die wenigen ihrer eigenen Schülerchen und auch die anderen wieder ein und begleiteten uns zurück zur Schule. Als dann die wenigen Schüler die da waren sich ein wenig sortiert hatten war es mittlerweile sicher nach 8 Uhr und die beiden Lehrerinnen betrauten mich und Fabian mit den übrigen Schülern, das heißt ich hatte Gelegenheit mir wirklich soetwas ähnliches wie Unterricht hier anzuschauen und musste feststellen, dass so etwas simples wie "Ich packe meinen Koffer..." sogar schon nur mit Früchten, den Kindern Höchstleistungen abzufordern scheint.
Gegen 10 Uhr war dann auch schon wieder große Pause angesagt und die Lehrer schleppten mich auf die Plaza zum Cuy (Meerschwein) essen und (ich habe den Namen schon wieder vergessen, ein warmes milchähnliches Getränk) trinken. Es war jetzt nicht so besonders viel Fleisch dran und halt einfach nur viel gewürzt. Im Anschluss verteilten die Lehrerinnen noch kurz ihre Hausaufgaben und dann war auch schon kurz vor 11 Uhr Schluss.
Auf dem Heimweg begnete ich überraschend meiner Gastmutter, die garnicht damit gerechnet hatte, dass ich die Woche noch kommen würde, weil im Radio zwar noch von dem Streik gesprochen wurde, aber dort trotzdem die Busse normal verkehrten und sie mich deshalb auch schon die beiden Tage vorher erwartet hatten.
Auch der Rest der Familie war überrascht, aber erfreut, dass ich gekommen bin. Juan (mein Gastvater) erklärte mir, dass er Montag noch in Riobamba gewesen war und wohl erst ab 11 Uhr die Straßen gesperrt worden wären. Dann erfuhr ich noch, dass die Familie schon am selben Morgen wieder Strohholen war, weil wohl in der Nacht vorher etwas davon geklaut wurde, und sie es jetzt recht zügig zum Haus holen wöllten. Entsprechend gingen wir auch gleich nach dem Mittagessen mit dem Esel und der ganzen Familie noch einmal dort hinauf und ich durfte diesmal auch von vornherein einen Sack Stroh tragen und habe dann die halbe Strecke bergab, den Sack von Ruben mitgetragen. Als wir alle wieder zurück waren, gingen Juan und Maria gleich noch einmal los um die vermutlichen Diebe zu stellen und erklärten bei ihrer Heimkehr, dass die sich wohl sehr reumütig gezeigt hätten (ich glaube das Stroh haben sie trotzdem nicht rausgerückt)...
Am nächsten Morgen ging ich dann nur mit Ruben zur Schule (die Lehrer der anderen beiden sind ja eh nicht gekommen) und dort wollte ich eigentlich, mangels Schülern die ich betreuen konnte, schon mal das Computerkabinett auf Vordermann bringen (also die Rechner alle ein bisschen vereinheitlichen, dass es leichter ist Sachen zu erklären) aber die Auxiliarkraft Doña Pati war der Meinung mich da nicht reinlassen zu können, weil kein Unterricht sei oder so... und dann kam ohnehin noch mein Verdauungstrackt in die Quere in dem er mich mit heftigem Durchfall plagte, der mich schnell wieder nach Hause trieb.

Wiedermal begegnete ich auf dem Heimweg meinen Gasteltern, die eigentlich die Schul-Utensilien für Ruben abgeben wollten, aber meinetwegen prompt umkehrten und sich sehr besorgt um meine Gesundheit zeigten. Maria machte mir sofort einen Oregano-Tee und danach wurde mir Bettruhe verordnet, die ich schlafend bis zur Heimkehr von Jaime (der auch keinen richtigen Unterricht sondern mehr Schulputz hatte) und Ruben einhielt.
Beim Mittag erklärte mir Maria, dass das Cuy und der Thunfisch am vorhergehenden Mittag sich nicht vertragen hätten. Nach dem Mittag hatte ich aber auch schon wieder etwas Energie und konnte mich den Englisch-Hausaufgaben von Jaime widmen. Meinen Gasteltern, hatte ich schon erklärt, dass ich in Riobamba noch Pillen aus Deutschland gegen sowas habe und mich lieber dort auskuriere, um ihnen nicht zur Last zu fallen (das wurde natürlich damit abgelehnt, dass sie sich viel mehr Sorgen machen, dass ich schnell wieder auf die Beine komme).
Jedenfalls war ich dann Donnerstag Abend wieder im Freiwilligenhaus (Anne war auch da weil sie keinen Unterricht hatte und ihrem Gitarrenkurs beigewohnt hat.)
Dann habe ich noch ein leckeres Käsesößchen zu den Nudeln gezaubert und bin auch schon bald ins Bett.

Am nächsten Morgen gings mir auch schon wieder richtig gut und nach dem Frühstück bin ich nach Quito aufgebrochen um noch kurz im Zentrum meine Travellerchecks umzutauschen, was ja am Anfang in Quito nur am Mangel eines vorzeigbaren Ausweises gescheitert war.
Aber die Pläne waren ohnehin erstmal hinfällig, als ich im Trolebus (der Hauptlinie, die vom Terminal stets überfüllt in die Innenstadt fährt) nach einigen Haltstellen schon beinahe weggetreten war und noch gerade so in eine Bushaltestelle purzeln konnte, wo ich nach ungewisser Zeit wieder zu mir kam und mich auch gleich meines Frühstücks entledigte...
Zum Glück waren meine Sachen noch alle da und eine Mutter die sich neben mich gesetzt hatte kümmerte sich auch gleich rührend um mich und führte mich in das kleine Klohäuschen der Haltstelle, damit ich mich ein bisschen frisch machen könne und anschließend in einen kleinen Laden auf der anderen Straßenseite, wo sie mir riet eine Flasche Gatorade (das was bei uns Powerrade ist) zukaufen, damit ich wieder etwas Energie bekäme. Dann kam auch noch der Wachtmann der Haltestelle und erkundigte sich ebenfalls nach meinem Wohlbefinden und ob ich denn nicht zu einem Arzt gehen wöllte. Als dann aber alle Anwesenden festgestellt hatten, dass es in der näheren Umgebung kein Subcentro (ein Arzt im Normalfall glaube ich) gäbe, bemühten sich die Kassierin und der Wachtmann angestrengt einen Krankenwagen zu organisieren und nach keine Ahnung wie langer Zeit wurde ich von einem ganz netten Sani im Krankenwagen der Feuerwehr zum Casa Bambu gebracht, hab unterwegs noch ne Infusion bekommen, dass ich wenigens etwas Flüssigkeit im Körper hatte.
Den Abend verbrachte ich dann eher ruhig in Quito, genoss die warme Dusche im Hostal und stellte fest, dass keine verf... Bank mehr Thomas Cook Checks tauschen möchte und ich mir den Terror eigentlich nur deshalb angetan hatte und nicht auf Che und Philippa in Riobamba gewartet hatte.. aber gut...
Abends spielte ich noch eine Runde Tischtennis mit einer Deutschen im Hostal, was in meinem Zustand nicht hundertprozentig geschickt war, weil ich dann im Bett auch mein Abendessen wieder reproduzieren musste... Am nächsten morgen war aber auch das wieder vergessen, ich tippe es war einfach eine schlechte Kombination, die Wärme und schlechte Luft im Trole und dass ich fast nix zu mir genommen hatte...
Nach dem Frühstück konnte ich dann also nach Otavalo nachfahren um auch die anderen Freiwilligen (Anne und Martin, bzw. die Mädels die in Intag bei der Zeitung und diesem Ökoprojekt arbeiten) zu treffen.
Dann verbrachten wir den Nachmittag und den nächsten Vormittag noch in Otavalo (unsere Partykanone Martin lag leider krank im Bett) und fuhren erst gegen 14:30 von dort los, da ja für Montag schon bekannt war, dass nirgends viel Unterricht sein würde und ich habe ja mittlerweile auch die Handynummer meiner Gastfamilie, so dass die sich auch keine Sorgen machen.
Dann haben wir die wunderbare Entdeckung gemacht, dass es auch Reisebusse gibt, die die beiden Terminals miteinander verbinden und wir nicht mit dem (doofen) Trole fahren müssen.
Dann gabs noch ein bisschen Abendessen am Terminal Quitumbe und dann waren wir gegen 22:30 in Riobamba.
Jou ansonsten ist bei mir wohl immer noch begrenzt Schule; heißt also es sind die üblichen 2 Lehrerinnen vermutlich auch höchstens mit ihren 2 Klassen da und es gibt nicht wirklich viel zu tun. Ich werde dann morgen früh mal schauen, ob ich Beschäftigung für mich finde und irgendwas bewegen kann...
Hasta pronto!

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