Herzlich Willkommen

Hola!

Ich heiße Denis Kirchhübel und möchte euch auf dieser Seite über Projekte, die ich im Lauf meines Jahres als Freiwilliger in Ecuador durchgeführt habe, berichten.

Dank des Projektes "weltwärts" des BMZ habe ich die Gelegenheit bekommen von August 2009 bis zum August 2010 ein Jahr in Ecuador die Kultur und die Menschen kennen zu lernen und meinen kleinen Beitrag zur interkulturellen Zusammenarbeit zu leisten.
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18. September 2009

La Segunda Semana

Segundo, Tercero, Quarto, Quinto, Sexto, Septimo.. Achja mehr gab es ja an meiner Schule garnicht :)
Man ahnt es, auch diese Woche durfte ich mich wieder ein bisschen den Matriculas widmen. Aber von vorn:
Montag morgen traf ich mich wieder mit Luz-Maria um zur Schule zu fahren. Dort angekommen, überraschte mich der Direktor mit einem Stundenplan für mich(natürlich erst nach dem Fahnenapell, bei dem aus jeder Klassenstufe ein Schülerchen einige (ich glaube es sollte immer die selben sein) Verslein auf die Bandera Flagge aufsagen musste). Das tolle an dem Stundenplan: ich soll theoretisch 12 Doppelstunden geben und bin damit von Montag bis Donnerstag ausgebucht und freitags soll ich die Lehrer an den Computern einweisen. In Anbetracht dessen, dass ich keine volle Lehrkraft sein soll und mir eindeutig noch die sprachlichen Mittel fehlen mich gegen die Kleinen durchzusetzen, eine heftige Auflage, aber die ist ja auch nur ein Vorschlag und man kann ja über alles mit dem Direktor reden, ich bin schließlich freiwillig da.
Montag habe ich das aber erstmal versucht den Plan umzusetzen und mich etwa 2 Doppelstunden den Zweitklässlern gewidmet. Die mimen zwar die totale Begeisterung, wenn man fragt ob sie Englisch lernen möchten, sind aber schon mit meinen Spielvorschlägen überfordert, oder verstehen einfach mein Spanisch noch nicht... was widerum gegenseitig der Fall ist.. Jedenfalls haben sich die beiden Klassen (die ich nacheinander betreut habe) immer recht zügig zerstreut und es mir keineswegs leicht gemacht.
Dienstag war für die Lehrer eigentlich fast nur Elternversammlung (es saßen etwa 120 Eltern auf den Rängen des Basketballfeldes versammelt und wurden darüber aufgeklärt das in nächster Zeit Streiks gegen die Regierung anstehen, weil sich wohl viele Lehrer gegen die harten Auflagen (es soll eine Allgemeine Evaluation der der Lehrer durchgeführt werden, die mit Sicherheit einigen zum Verhängnis wird/würde) wehren wollen). Nebenbei habe ich kurz versucht mit einer 3. Klasse ein bisschen Englisch zu machen, die waren zwar recht ruhig und verhältnismäßig pflegeleicht, aber auch sehr schnell überfordert. Und der Compu-Lehrer und ich haben weiter an den Matriculas gearbeitet, also ich habe versucht ihm mein System dabei zu erklären und anschließend die Namen diktiert... ihm bereitete aber irgendwie schon das bloße Tippen recht große Schwierigkeiten und von deBedienung der Programme wusste er auch nicht allzuviel (ich eigentlich auch nicht, weil ich nie mit Office 2007 gearbeitet hab und die ganzen Knöpfchen mit spanischen Titeln nur mit Mühe zuordnen kann...)
Dienstag war es die ganze Zeit ziemlich bewölkt und arg windig, weshalb ich, nachdem alle ihre Hausaufgaben gemacht hatten, die Gelegenheit beim Schopf gepackt habe und mit meinen Gastgeschwistern versucht habe meinen Lenkdrachen steigen zu lassen. Das war mit dem unsteten Wind garnicht ohne, aber sie haben sich darin versucht und den Drachen (cometa) jedes mal mit Begeisterung aus dem Feld der Nachbarn aufgehoben - Ich werde wohl demnächst mal mit ihnen den Bau eines weiteren Lenkdrachens in Angriff nehmen.
Ab dem späten Nachmittag hat es dann geregnet, was uns alle ins Haus trieb und die Nacht hindurch für eine nette Geräuschkulisse auf dem Wellblechdach unseres Nachtdomizils sorgte.
Mittwoch waren dann nur 3 Lehrerinnen da (Sonia- die Frau des Chef-Supervisors-, Mayra - die erst neu an der Schule verpflichtet wurde - und eine weitere Lehrerin- Mariana -, deren Motive ich nicht genau kenne) und der Compulehrer.
Die wenigen Kinder, die sich nicht den drei Lehrerinnen (4., 2. und 3. Klasse - in der Reihenfolge) zuordnen wollten übernahm dann der Compulehrer, weil der Strom sowieso irgendwie an dem morgen ziemlich schwach war, konnten wir nichts am Computer machen.
Mittwoch Nachmittag hat es dann kurz nachdem Ruben und ich nach Haus gekommen waren (die anderen hatten ja keine Schule gehabt waren also auch nicht hingegangen)wieder angefangen zu regnen. Nachdem es dann aufgehört hatte, begaben sich die ganzen Jungs mit dem Vater aufs Feld, zum Umgraben, wobei ich dann auch mitgeholfen habe (ich brauche dringend Gummistiefel, befürchte aber, dass es verdammt schwer wird die in meiner Größe zu finden). Danach hatte ich wunderbare Blasen an den Handballen (oder wie auch immer man das nennt, wo die Finger anfangen), die gleich mit einem heißen Löffel behandelt wurden, um Infektionen zu verhindern.
Donnerstag war dann in der Schule wieder Strom da, ich habe also die Listen fertig abgetippt und nach einer Möglichkeit gegrübelt, die meiste Arbeit der Nummerierung dem Programm zu überlassen. Gegen 11:45 pfiffen die drei Lehrerinnen dann zum Schulschluss und Sonia hat uns sogar die Busfahrt bis zur Kreuzung bezahlt, damit wir nur 1/3 der Strecke laufen müssen.
Nachmittags habe ich dann mit einem Füller versucht an Rubens Handschrift zu pfeilen. Sonia hatte erklärt, dass Ruben direkt in die 2. Klasse gekommen war und nicht vorher im Kindergarten (jardin) schreiben gelernt hat.
Pünktlich nach dem Sonnenuntergang viel dann auch noch der Strom ganz aus, so dass wir bei Kerzenschein zu Abend essen mussten und bereits kurz nach 7 im Bett waren.
Der Stromausfall hielt auch heute morgen noch an, wodurch mir das weiterbasteln an diesen blöden (Verzeihung) Listen erspart bleib. Es hatten sich zwar zur Abwechslung alle Lehrer versammelt, aber bis auf die 3 üblichen hielten sie keinen Unterricht ab, sondern berieten sich über irgendetwas und schoben mir die Kinder zu (großteils Siebtklässler, die schon einiges Englisch konnten, mich anschließend ausfragten und mit mir dann Raton-Raton (Mäuschen-Mäuschen, so eine Art Fanger, bei der bis auf die Maus und die Katze alle einen Kreis bilden und die Maus bei der Flucht unterstützen) spielten, was insgesamt etwa 90 Minuten in Anspruch nahm, nach denen ich mich, mangels wirklicher Arbeit für mich verabschiedete, da ich nachher vielleicht noch mit Philippa einen Tagesausflug in die weitere Umgebung machen will.
Joa das war so im groben meine Woche ;)
Viele Grüße

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