Nach einer (zumindest fuer mich) sehr ereignisreichen Woche gibt es jetzt auch noch von den letzten beiden Tagen Spannendes zu berichten:
Da bei Philippa die ganze Woche nicht viel los war und sie mangels sinnvoller Aktivitaeten schon ziemlich frustriert war, hatten wir uns ueberlegt einen kleinen Wochenendtrip einzulegen.
Anne konnte leider nicht mit, weil sie noch etwas kraenklich ist, und so ging es fuer uns beide gegen 16:30 zum Termial oriental unserer Heimat Riobamba. Von dort fuhr 17:00 Uhr der Bus ab, der laut Reisefuehrer eine Stunde bis Baños brauchen sollte.
Gegen 19:00 Uhr trafen wir dann im mittlerweile naechtlichen Touriort ein und wurden gleich erstmal von 3 Chicos angelabert, ob wir nicht im erstbesten Hostal fuer 12 $ die Nacht verweilen wollten. Gut vorbereitete Touris wie wir sind, hatten wir uns aber schon ein nettes Hostal etwas abseits ausgeguckt und begaben uns schnurstraks dahin.
BuenaVista hiess diese nette Unterkunft und bot fuer 6 $ pro Nacht und Nase ein nettes Zweibettzimmerchen mit Fernseher und Bad (mit wechselwarmem Wasser in der Dusche :) ).
Nach Gepaeckabwurf schlenderten wir dann auf der Suche nach preislich geniessbarem Essen durch die Strassen - vorbei an 2 Schweizer Cafès, verschiedenen Massagetempeln und Italienern - und liessen uns schliesslich bei einem Italiener an einer Plaza nieder (An der Tuer stand bereits, dass ein/e Kellner/in gesucht wuerde und die Bedienung machte den Eindruck, als sei es die schlechtegelaunte Besitzerin, die sich aergert, dass noch keine Kellnerin da ist - aber das tat der Qualitaet des Essens selbst keinen Abbruch und wir waren hinterher auch gut satt)
Nach dem Abendessen informierten wir uns noch bei 2-3 Adventure-Anbietern was man denn so in der Umgebung unternehmen koennte und fassten schonmal fuer den naechsten Tag eine Radtour entlang der Wasserfallrout ins Auge. Bei einem Anbieter beaeugten wir noch kurz die mit 5 $/Tag sehr preiswerten Fahrraeder, die ich fuer ungepflegt hielt und ausserdem haette man dort den Ruecktransport von 2 $ noch selbst bezahlen muessen, was dann auch schon fast die 10 $ fuer die Luxusversion von Raedern und Service beim ersten Anbieter sind. Der Rest des Abends war dem Genuss der warmen Dusche und des Luxus, einen Fernseher zu haben, gewidmet.
Heute morgen, sah das Wetter eher unfreundlich aus: Dicke Wolken und Nebel verhingen die umliegenden Berge und fuellten das Becken in dem Baños liegt bis zum Rand, ausserdem lag etwas Regen in der Luft. Nichtsdestotrotz schaelten wir uns aus den Betten und gingen ins BlahBlah, das uns schon im Reisfuehrer als Fruehstueckslokalitaet zugesagt hatte und auch beim Vorbeigehen am Abend nichts daran aendern wollte. Dort gab es dann fuer mich leckeren Kaffee (auch wenn meiner erstmal vergessen wurde) und Pancake mit Fruchtsalat zum Fruehstueck.
Danach suchten wir im Hostal noch unsere wenigen Sachen zusammen, bezahlten die Uebernachtung und begaben uns zu dem zusagensten Radverleih. Dort angekommen liessen wir uns von dessen Nachbarn kurz ueber das Angebot mit Buggy, Quad oder Moto (Motorrad) zu fahren bequatschen und waren damit schon gut von dem Vorhaben Radtour abgebracht.
Bei dem auserwaehlten Vermieter wurde das ganze dann noch von 10 auf 8 Dollar die Stunde verbilligt und wir waren ganz davon abgekommen unsere Muskelkraft an diesem Tag zu gebrauchen.
Kurze interne Verhandlung spaeter hatten ich und der Geschwindigkeitsunterschied Philippa davon ueberzeugt eine 250ccm Supermoto zu nehmen, da die Alternative Buggy (Quad hatten wir einvernehmlich ausgeschlossen) nur max. 45 km/h bringen sollte und damit wegen hoeherem Zeitaufwand auch teurer gewesen waere, und wir brachen zur dreistuendigen Tour auf der Ruta de las Cascadas auf.
Zu dem was es da so zu erleben gab sprechen wohl die Bilder am besten, fehlt nur die einzige Tunneldurchfahrt, die ohne ordentlichen Scheinwerfer am Motorrad ein Abenteuerchen fuer sich war und nur durch Philippas Stirnlampe gerettet wurde.
Das Wetter der Gegend ist ganz anders als hier in Riobamba (Baños liegt auch nur auf 1.700 m) und schon fast feuchttropisch (oder so) jedenfalls war es die ganze Zeit, auch wenn es nicht geregnet hat von hoher Luftfeuchtigkeit und milden bis warmen Temperaturen gepraegt, wenn sich die Sonne gezeigt hat, bis hin zu aetzend schwuel
Von Baños 09-09-19 |
Abschluss unseres Tagesausflugs war dann der Besuch des ersten Internet-Cafès ueber das wir hier gestolpert sind. Dort kostet die Stunde zwar 1,20 $ aber dazu gibt es ein Taesschen Kaffee, das die 40 ct mehr doch wert ist und die Rechner, sowie die Verbindung waren schwerst in Ordnung.
15:30 fanden wir uns dann am Terminal ein und gegen 16:00 hatte der Bus auch endlich den Ort verlassen und wir befanden uns wieder auf dem Heimweg (mit uebermaessig lauter Musik, die wiedermal kein mp3-Player zu uebertoenen vermochte). Kurz vor 6 kamen wir dann wohlbehalten und etwas ausgeschlafener in Riobamba an, beguckten noch kurz ein paar Gummistiefel Groesse 43, das mir erstaunlicher Weise passte mir aber mit 7,50 $ zu teuer erschien, weil Anne letzte Woche in der Supertante (Super Tia heisst hier eine Supermarkt-Kette) gerade mal 5 $ fuer ihre bezahlt hatte, und das war's dann auch an Abenteuern fuer heute.
Fazit:
4 $ die Busfahrten
9 $ Essen
12$ halbes Motorrad fuer 3 Stunden, die auch genug waren um die Route zu erkunden
6 $ Uebernachtung
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31 $ fuer einen echt spannenden und schoenen Ausflug... klingt doch ganz annehmbar
Morgen wollen wir dann frueh los um an einem See nahe Alausi ein fragliches Naturspektakel mit grossem Indigenafest zu bestaunen. Jedes Jahr gegen Mitte September stuerzen sich hier einige Voegel der von Kanada nach Chile ziehenden Schwaerme in den Tod, was frueher wohl als Opfer an die Goetter gedeutet wurde und Grund fuer das Fest ist, an dem auch Delegationen aus Bolivien und Peru und noch einem anderen Land teilnehmen.
Bis bald, liebe Gruesse
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