Herzlich Willkommen

Hola!

Ich heiße Denis Kirchhübel und möchte euch auf dieser Seite über Projekte, die ich im Lauf meines Jahres als Freiwilliger in Ecuador durchgeführt habe, berichten.

Dank des Projektes "weltwärts" des BMZ habe ich die Gelegenheit bekommen von August 2009 bis zum August 2010 ein Jahr in Ecuador die Kultur und die Menschen kennen zu lernen und meinen kleinen Beitrag zur interkulturellen Zusammenarbeit zu leisten.
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20. November 2009

Jaja.. ich weiß

ich bin immer noch hinterher....

Und in aller Eile euch meine Erlebnisse hier zu vermitteln, habe ich glatt das Highlight des Día de los Difundos verheimlicht, in der Nacht zum Dienstag ist Marta geboren (Dienstag <> Martes, deshalb Marta ;) ). Sooo großes rätseln, was Marta wohl sein mag....

Ein Kühchen ;) unsere Dicke fette Kuh hat in der Nacht gegen 1 Uhr ihr Kälbchen zur Welt gebracht und das ist natürlich ein wunderbares Ereignis für die ganze Familie, weil es jetzt nämlich Milch gibt.
Genau gesagt, gab es am Donnerstag erstmal Rahm, den wir auch an verschiedene Nachbarn verteilt haben, um dieses fröhliche Ereignis zu teilen. Außerdem hat mein Gastmama Käse daraus gezaubert, so ein Zwischending aus Quark und Mozarella.

Die nächste Woche durfte ich Montag die ganze Zeit mit der Bohrmaschine durch die Schule hasten, um hier und da noch verschiedenste Leisten, Haken undundund anzubringen, weil ja am Dienstag die Evaluacion sein sollte, in der jeder Lehrer eine Unterrichtstunde vor Publikum halten musste.

Dienstag Morgen kamen dann 5 Studentlein von der Hochschule in Riobamba, die den Eltern und Kindern erklären sollten, was die Fragen denn bedeuten sollen und wie sie die Kreise ausmalen müssen UND anschließend begutachteten sie noch ein Unterrichtsstündchen, dass jeder Lehrer natürlich extra ordentlich und spannend vorbereitet hat.
Anschließend gab es noch ein Festmählchen (Reis mit Hühnchen und Cola dazu) extra für die Evaluatoren... Achja und einer von denen kommt aus der Nähe von Puyo - im Oriente, Regenwald - und seine Familie hat dort wohl eine Finka, auf die er mich einladen wöllte, aber bisher habe ich noch keine Mail von ihm bekommen... wir werden sehen.

Mittwoch haben dann die ersten Lehrer die Chance genutzt in ihrer wirklich schülerfreien Zeit mich ein wenig auszufragen und ich konnte Mayra ein wenig am Computer weiterhelfen, ähnlich verlief dann der Donnerstag und der Freitag. Achja und ich hatte die Woche das erste Mal meine Gitarre mit, um ein wenig in meiner Gastfamilie zu üben.

Am Freitag Abend waren wir zu einer Musikveranstaltung die laut Aushang im Casa de la Cultura für Umweltschutz und die Erhaltung der (Regen-)Wälder werben wollte. Nach einigen ziemlich schlechten, bis grauenhaften Darbietungen, zwischen heimischen Schnulzen und miesen Coverversionen, folgte dann eine recht gute Reggae-Ska-Gruppe, der dann leider eine eher düster anmutende Gruppe folgte, deren Musik auch nicht allzu überzeugend war.
Jedenfalls trafen wir dort noch einen Deutsch-Spanier, der mit einem Freund durch ganz Südamerika radelt und ecuadorianische Freunde oder Verwandte dabei hatte, die an der ESPOCH (Escuela Superior Politecnica de Chimborazo, Politechnische Hochschule Chimborazo) irgendetwas studieren, dass wohl Deutsch einschließt und uns gleich gefragt haben, ob wir nicht vielleicht ein bisschen Deutschunterricht dort geben könnten, damit sie ein wenig besser in der Sprache zurecht kommen.
Dann waren wir noch kurz weg und haben im Tentadero (schon halbwegs unser Stammclub hier) einen Ecuadorianer getroffen, der 3 Jahre (illegal) in Deutschland gelebt und in einer Pizzeria gearbeitet hat und einen der seit 12 Jahren in Frankreich auf verschiedenen Messen Kunsthandwerkssachen von hier verkauft und damit scheinbar ein ganz gutes Leben hat und mindestens 1-2 mal im Jahr nach Ecuador zurückkommt um seine Familie und Freunde zu besuchen.

Am Sonntagabend hatten wir noch Besuch von unseren Mentoren (Patty und Susanna und der momentanen Direktorin von Ce - Betty) und unterhielten uns lange mit Susanna über ihre Arbeit in einem Ausschuss der Bildungsdirektion Chimborazos, dessen Ziel es sein soll einen Plan zu einem besseren Bildungssystem zu erarbeiten.
Zu diesem Zweck gibt es eine Partnerschaft mit Japan und eigentlich sollte auch die Evaluacion dazu beitragen. Ausserdem hat Susana uns gebeten, ihr wenn möglich ein bisschen zur Hand zu gehen, indem wir uns jetzt doch endlich mal der Direktorin vorstellen bzw. im kleinen in unseren Schulen versuchen, den Lehrern ein paar Hinweise und Tipps zu geben, wie sie weniger mechanisch und stupide unterrichten können.

Die darauffolgende Woche war echt schön in der Arbeit in Englisch, wie auch sonst in der Schule und ich blieb grossteils von Sinnlosarbeiten verschont.
Sonia möchte, dass ich ihr erkläre, wie man Mathematik weniger mechanisch ermittelt.

Am Freitag abend waren wir auf einer Überraschungsgeburtstagsparty für die Schwägerin oder so eines Freundes unserer DED-Freunde... Am Anfang war es etwas komisch, dort als 8 Deutsche starkes Grüppchen hinzukommen, aber obwohl wir eigentlich niemanden kannten wurden wir derart herzlich aufgenommen und integriert, man wollte uns nichtmal gehen lassen - WORTWÖRTLICH: die Hauttür war abgesperrt und da niemand den Schlüssel haben wollte, war das guter Anlass uns noch auf ein Stück Kuchen und danach ein Schlücken Rum dazubehalten... aber es waren verdammt nette und interessante Leute und ein echt schöner Abend.

Am Samstag bin ich nach kaum 3 Stunden schlaf gegen 5:00 Uhr zum Plaza de las Gallinas gelaufen, wo es laut Meinung der Riobambeños geklaute bzw. mindestens gebrauchte Sachen aller Art geben soll und eben vorallem zu der Uhrzeit - kann ich nicht bestätigen... Es waren alle am mit dem Aufbau ihrer Stände beschäftigt und man hätte zwar genauso viele gebrauchte Handys bekommen, wie vermutlich auch tags dort, aber eine Kamera schien aussichtslos.
Immerhin verschaffte mir das die einzigartige Erfahrung, meine Wäsche im Morgengrauen zu spülen und hinterher noch abzuwaschen, bis dann auch die Mädels zum frühstücken kamen und gegen 8-9 Uhr brachen wir alle auf, sie nach Baños und ich nach Quito, wo die Chancen grösser wären eine Kamera zu finden.

Gegen 1 war ich im historischen Zentrum Quitos und folgte zunächst dem Floh in meinem Ohr, der sagte ich würde irgendwo in der nähe der Ronda unmengen Schwarzhändler finden... Pustkuchen, aber wenigens habe ich das ehemalige Busterminal zu Gesicht bekommen, was mir die Frage Aufdrängte wieso man das nich einfach ausgebaut hat, statt dieser unendlich weit ausserhalb liegenden beiden neuen Terminals, aber gut.
Irgendwann fand ich dann einige Riesenmärkte wo man auf der Grösse eines gut ausgestatteten Einkaufszentrums (eigentlich sogar dreier bis vierer) auf 3-5 Etagen einen kleinen Stand - in Marktmanier eben - neben dem anderen hatte deren Grossteil Klamotten verkaufte... ich wette es wäre das Paradies für den Grossteil der Mitstreiterinnen gewesen, half mir aber nix auf der Suche nach einer Kamera.
In einem dieser Dinger gab es zumindest mal Elektrogeschäfte, aber die hatten auch nur neue bzw. ungebrauchte Modelle und keines nach meinem Geschmack. Ausserdem werden dort in Gängen - die man schon kaum passieren kann, wenn gerade jemand vor einem stehen bleibt - Waschmaschinen und sonstige Haushaltsgeräte verkauft, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass sie zur Geschäftszeit dort herauszutransportieren sind. Aber ein Versuch zeigte, dass man dort verdammt gut handeln kann, wenn man mag.
Schliesslich erinnerte ich mich, wo ich mit Edison mein Ersatzhandy gekauft hatte und dass es dort sogar Canon-Kameras gegeben hatte. Da angekommen fand ich sogar auf Anhieb 5 Geschäfte die eine ganz annehmbare Kamera gehabt hätten und sackte schliesslich, nach etwas zu unabitionierter Verhandlung meinerseits, eine Kamera identischen Modells wie jene, die mir abhanden gekommen war, mitsamt Speicherkarte, Batterien und erwartungsgemäss ohne Originalverpackung (was das wohl bedeuten mag) ein und nach verspätetem Mittagessen fuhr ich wieder zurück nach Riobamba, um dort nur noch ins Bett zu fallen.

Plan für heute: Plätzchen backen und Mäuse bekämpfen - hier der erste Anlauf, die Süsswaren zu schützen:
Von Hausarbeiten

Bis demnächst

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